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An – Techniken des Taiji Quan (4/8)

An oder An Jin ist eine der vier Haupttechniken.

Das Schriftzeichen Ànbedeutet stoßen, pressen oder drücken. In der englischsprachigen Literatur wird An mit Push übersetzt.

In den Klassikern des Taiji Quan ist ein Vergleich zu finden, welcher den Einsatz von An illustrieren soll: „Wie ein Tiger, der seine Beute anfällt“. An anderer Stelle wird An mit einer Welle verglichen, die sich aufbaut und hereinbricht.

„Push is employed like a tiger pouncing on a sheep; Waist, legs, arms, and hands all perfectly coordinated.“

Douglas Wile: Lost T’ai-chi Classics from the Late Ch’ing Dynasty (The Eight-Character Secret Transmission (Li I-yü/ Li Yiyu)

Die Merkmale von An sind:

  • Es wird mit beiden Armen ausgeführt und ist eine Angriffsbewegung auf kurze Distanz nach vorne
  • In der Vorbereitung sind die Unterarme sind annähernd senkrecht und die Handflächen weisen zum Köper
  • Die Arme werden zunächst aus dem Rumpf angehoben und sinken am Ende der Bewegung wieder etwas nach unten, unterstützt durch die Anspannung des Zwerchfells am Ende der Ausatmung (siehe den Vergleich mit der Welle aus den Klassikern)
  • Dabei werden die Arme gedreht, sodass die Handflächen nach vorne weisen, der Rumpf ist nun nach vorne ausgerichtet

An ist in der Anwendung zur Vorderseite des Gegners gerichtet. Im alten Yang-Stil erfolgt der Angriff mit den Fingerkuppen in die Augen des Gegners und ziehen dann nach unten, dies erinnert an Techniken mit Fingerkrallen. Diese Form der Anwendung unterscheidet sich so deutlich von allen anderen Taiji-Stilen, in denen An als ein Stoß zum Brustkorb ausgeführt wird.

Ein Aspekt von An, im Sinne von „nach unten ziehen“ in der Schlussphase der Angriffs-bewegung, findet sich in der Verteidigung gegen die Haupttechnik Ji. Dabei sind die Hände nahe am Körper und ziehen kurz, zum Zweck des Neutralisierens gegen Ji, durch ein Sinken der Handballen nach unten.

Diese Neutralisierung ist gegen einen waagrechten Angriff mit zwei Händen die effizienteste Verteidigung und ermöglicht in Folge den Angriff mit An.
Diese kurze Neutralisationsbewegung findet sich auch im einhändigen und beidhändigen Tui Shou.

In folgenden Bewegungen findet sich An in der Form wieder:

  • Den Vogelschwanz fassen
  • Dicht verschließen, nach dem geraden Fauststoß

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