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Lü – Techniken des Taiji Quan (2/8)

(Lǚ Jin)

Lü oder Lü Jin ist eine der vier Haupttechniken

Lü bedeutet, eine einwirkende Kraft ins Leere zu leiten, man könnte sogar sagen „zu saugen“. So wird der Angriff eines Gegners über die Maße verlängert, was zu einer Destabilisierung seines Zentrums führt. Lü kann sowohl über die offene Seite als auch über die geschlossene Seite des Gegners ausgeführt werden. Auf jeden Fall wird die einwirkende Kraft so geleitet, dass sie am eigenen Zentrum vorbeigeht. Dabei sollte der Gegner keinerlei Widerstand spüren oder eine Absicht wahrnehmen können. Erst mit der nachfolgenden Technik greift man selbst wieder an.

Lü wird im Englischen mit „Roll back“ und im Deutschen mit Zurückrollen übersetzt, was wenig aussagekräftig ist. Es ist als würde man an der Kontaktstelle haften bzw. kleben um eine sanfte Manipulation des Gegners zu erreichen (Nian Jin, engl. Adhering Jin). Lü ist grundsätzlich eine aufnehmende Bewegung und geht mit einer Einatmung einher.

Das Lü manifestiert sich in einer Armhaltung vor dem Körper, dabei ist:

  • Der Arm ist gerundet
  • Lü kann sowohl mit einem Arm als auch mit beiden Armen ausgeführt werden
  • Die Stellung im Handgelenk kann bei einhändiger Ausführung Yin oder Yang sein, bei einer beidseitigen Ausführung ist eine Hand Yang und die andere Yin
  • Die Höhe von Lü kann zwischen Kopfhöhe und Leistenhöhe variieren
  • Die Taille und das Becken drehen sich immer in Bewegungsrichtung des Lu, das Körpergewicht wird von einer Vorwärtsschrittstellung in eine Rückwärtsstellung zurückgenommen
  • Der Rücken weitet sich

„We draw the opponent toward us by allowing him to advance, while we follow his incoming force. Continue to draw in until he overextends.“

Douglas Wile: Lost T’ai-chi Touchtstones (attributed to T’an Meng-hsien)

Lu wird in zwei Kategorien eingeteilt, die wir wie folgt interpretieren:

  • Kleines Lu (Xiao Lu): An der Innenseite des gegnerischen Armes (der Rumpf ist ungeschützt). Die Nachfolgetechnik ist Jie.
  • Großes Lu (Da Lu): An der Außenseite des gegnerischen Armes (der Rumpf ist geschützt), die Nachfolgetechnik ist An oder ein Armstreckhebel.

    Diese Bewegungsmethoden finden wir im Tuishou und im Dalu (einer Trainigsmethode gleichen Namens).

    Erle Montaigue zeigt das kleine Lu auf einen tiefen Angriff auch in einer sehr dynamischen Variante, bei der im Auftreffmoment ein Schlag auf den Arm des Gegners passiert.

In folgenden Bewegungen findet sich Lü in der Form wieder:

  • Den Vogelschwanz fassen: Lü (Kleines Lü), gefolgt von Ji.
  • Lu und Schulterstoß
  • Abwehr, Block und Fauststoß

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