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Zhou – Techniken des Taiji Quan (7/8)

 

Zhǒu 肘 (Zhǒu Jin)


Zhou oder Zhou
Jin ist eine der vier Nebentechniken oder Bewegungsmuster des Yang Stil Taiji Quan.

Unter Zhou wird jegliche Art von Angriff mit einem Ellbogen verstanden, und dieser wird als Ellbogenschlag oder Ellbogenstoß auf kurze Distanz ausgeführt. Der Unterarm ist dabei gebeugt und wird aus dem Zentrum in verschiedene Raumrichtungen bewegt.

Alle Anwendungen von Zhou im Taiji Quan bedingen einen deutlichen Bewegungsimpuls aus dem Rumpf. Wir können zwischen annähernd waagrechten Ellbogenschlägen mit einer Links-rechts Drehung der Taille sowie senkrechten Schlägen mit dem Ellbogen unterscheiden.

Die Anwendung von Zhou kann eine Folgetechnik sein, wenn der erste Angriff vom Gegner geblockt und abgelenkt wird, es gibt auch den direkten Angriff mit dem Ellbogen. 

Das Schriftzeichen Zhǒu 肘 heißt wörtlich Ellbogen. In der englischsprachigen Literatur wird Zhou zumeist mit Elbow oder Elbow Strike (Stroke) übersetzt. Die Angriffe mit dem Ellbogen erfolgen zu den Rippen, Solar Plexus, Hals, Nacken oder Schläfe. Der Kontakt erfolgt vor und hinter dem Ellbogengelenk oder mit dem Knochenvorsprung am Ende der Elle (Olecranon).

Die Anwendungen von Zhou:

  • Ellbogenschlag mit einer Drehung nach vorne zur Außenseite des Gegners auf der Höhe des unteren Rippenbogens bis zum Kopf.

  • Ellbogenschlag mit einer Drehung nach hinten zur Innenseite des Gegners auf der Höhe des unteren Rippenbogens bis zum Kopf oder mit einer Körperdrehung zur Rückseite des Gegners.

  • Ellbogenschlag nach vorne oben durch eine Aufwärtsbewegung aus dem Rumpf zum Brustkorb des Gegners oder rückwärts zum Gegner in einer Bewegung nach hinten oben.

  • Ellbogenstoß seitlich um einen Angriff waagrecht zum Gegner auszuführen.

Das Prinzip des Faltens im Taiji Quan

Falls ein Angriff, zum Beispiel ein Fauststoß, geblockt oder abgelenkt wird, zieht man sich nicht zurück, sondern bleibt stattdessen weiter im Angriff und in der Vorwärtsbewegung: Man beugt das Ellbogengelenk und greift mit dem Ellbogen an. Ein Gelenk wird gebeugt und „faltet“ somit die Extremität, und die Distanz verkürzt sich. Wird der Angriff mit dem Ellbogen abgewehrt, nimmt man den Oberarm zum Körper (man beugt im Schultergelenk) und greift mit einem Schulterstoß Kao an.

Daher sind Zhou und Kao beides Techniken, die für das Prinzip des Faltens im Taiji Quan wichtig sind.

„The opponent cannot keep up with our continous movement, and our explosive pounding is even fiercer.“

Douglas Wile: Lost T’ai-chi Touchtstones (attributed to T’an Meng-hsien)

In folgenden Bewegungen findet sich Zhou in der Form wieder:

Zhou findet sich nicht als eigene Bewegung, aber als Anwendungsvariante einiger Formbewegungen. In der Sanshou Partnerform finden wir Zhou in zahlreichen Bewegungen in Form von Ellbogenschlägen und Ellbogenstößen.

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